Bauen statt Reden: Für eine schnelle Lösung an der Carolabrücke

Der Teileinsturz der Carolabrücke ist nun schon fast 5 Monate her. Die Erkenntnis, dass auch die Brückenzüge A und B einsturzgefährdet sind, ist seit Anfang Dezember offiziell bekannt. Trotzdem liegen noch immer Teile der eingestürzten Brücke in der Elbe, der Abriss der anderen beiden Brückenzüge hat noch nicht mal begonnen und ein Ersatz für die wichtigste Verkehrsader unserer Stadt ist noch nicht mal ansatzweise in Aussicht.

Ich hatte in den vergangenen Wochen eine Vielzahl an Vorschlägen eingebracht, wie Abriss und ein Brückenersatz schnell wieder hergestellt werden können. Die Stadt hat die gutachterliche Bestätigung, dass es sich bei dem Brückeneinsturz um eine Katastrophe handelt. Eine solche Katastrophe rechtfertigt den Einsatz des Technischen Hilfswerkes im Rahmen der Amtshilfe – das gilt sowohl für den Abriss der jetzigen Brücke als auch für den Neubau der Brücke als Behelfsbrücke. Das THW hat die Gerätschaften, die Erfahrung und die Kompetenz, in kürzester Zeit die Reste des Brückenzugs C abzureißen. Auch für den Abriss der Brückenzüge A und B könnte das THW als Unterstützung für die Gefahrenabwehr, welche von den beiden einsturzgefährdeten Bauwerken ausgeht, zum Einsatz kommen. Statt beim THW Hilfe anzufragen, bereitet die Stadt jetzt, ohne Notwendigkeit dafür, eine europaweite Ausschreibung für den Abriss der Brückenzüge vor – ein monatelanges Verfahren mit offenem Ausgang.

Sowohl unser Nachbarland Tschechien als auch die Weiße Flotte werfen der Stadtspitze vor, hier zu langsam zu agieren – und sie haben Recht. Hätte Dresden einen Baubürgermeister, der ernsthaft ein Interesse an einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur in unserer Stadt hätte, wäre die Carolabrücke bereits jetzt beräumt und wir hätten bereits konkrete Pläne für eine Notlösung.

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